Leben heißt beobachten
Eröffnungsveranstaltung von LiteraTurm
mit Marcel Beyer und Aleida Assmann
Begrüßung Prof. Dr. Felix Semmelroth (Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main)
Moderation Hubert Spiegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Marcel Beyers neuer Roman »Kaltenburg« schlägt einen Bogen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. In einem raffiniert gebauten Erinnerungsstrom rekapituliert der in Dresden lebende Ornithologe Hermann Funk neben seiner Kindheit im Krieg und seinem späteren Leben in der DDR vor allem dasjenige seines Mentors, des berühmten und umstrittenen Tierforschers Ludwig Kaltenburg.
Vögel beobachten heißt Menschen beobachten, wird Kaltenburg nicht müde zu betonen. Doch erst nach und nach erschließt sich der Doppelsinn dieses Satzes, dessen Spuren in die NS-Zeit führen. Marcel Beyer verbindet heterogene Ebenen des Beobachtens und Erforschens zu einem auch ästhetisch virtuosen Ganzen. »Es ist dies ein Meisterstück, Geschichte indirekt präsent werden zu lassen«, schreibt der »Freitag« über das Buch.
Die renommierte Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann forscht intensiv zum Thema Geschichte und Gedächtnis. In ihrer Beschäftigung mit der Erinnerungskultur bezieht sie sich immer wieder auf die Literatur.
Ort Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2
Eintritt 8 Euro / ermäßigt 6 Euro
Anfahrt Tram 14 (Hospital zum Heiligen Geist), Bus 30/36 (Schöne Aussicht)