Bryant Park
Lesung mit Ulrich Peltzer
Moderation Christian Metz (Goethe-Universität Frankfurt)
Der 11. September 2001 zieht sich als Riss durch die Wirklichkeit wie durch die Literatur. Der Anschlag auf das World Trade Center markiert das endgültige Ende des 20. Jahrhunderts und damit des Zeithorizontes, dessen literarischen Deutungen sich LiteraTurm widmet.
In Ulrich Peltzers »Bryant Park« aus dem Jahr 2002 ist »nine eleven« noch knallharte Gegenwart. Mit einem Hieb zerschlägt der Terroranschlag die Erzählung, die den vorangehenden New Yorker Sommer noch in gezoomten und filmisch geschnittenen Impressionen eingefangen hat. Dann, mit dem 11. September 2001 die Zäsur und der abrupte Wechsel in das realistisch er - zählte Protokoll des Tages, den der Ich-Erzähler in Berlin erlebt. Die Gleich zeitigkeit aus medial multiplizierten Bildern (»oh my god, oh my, schreit eine Frau im Inneren der Bilder des Fernsehgerätes«) und der Kommunikation mit zwei Freundinnen, die nur einen knappen Kilometer entfernt von den Twin Towers wohnen (»how das collapsed. Waahhhnsinn!«, schreibt eine der beiden), lässt eine eigene Surrealität entstehen.
Mit »Bryant Park« ist ein Buch zu entdecken, das – so ein Kritiker – die immer wieder behauptete Unvereinbarkeit von Erzählung und Avantgarde widerlegt.
Ort IG Metall – MainForum, Wilhelm-Leuschner-Straße 79
Eintritt 6 Euro / ermäßigt 4 Euro
Anfahrt Tram 12, 16, 21 (Baseler Platz)